Traumreisen für Kinder – Wohlige Ruhe und Entspannung

Eine Fantasie- oder Traumreise soll Kinder beruhigen, soll ganz ihrem Wohlbefinden dienen, ihnen eine Verschnaufpause von der Hektik verschaffen und ihnen generell die Möglichkeit nahebringen, ruhige Momente zu genießen. Die Methode kann im privaten Bereich und in betreuten Gruppen genutzt werden. Es bietet sich an, die Kinder damit aufs Zubettgehen oder einen ruhigeren Tagespunkt vorzubereiten.

Dafür sollte man im Vorfeld für eine schöne Atmosphäre sorgen, also laute Geräusche und helles Licht vermeiden. Nachdem es sich alle gemütlich gemacht haben, wird eine speziell zu diesem Zweck geschriebene Geschichte vorgelesen, die gleichzeitig die Fantasie der Kinder anregt und sie immer weiter in die Ruhe hineinführt.

Kinder auf Traumreise schicken – mit speziellen Geschichten

Es handelt sich typischerweise um einfache und kurze Geschichten. Beim Vorlesen lässt man sich bewusst viel Zeit. Der Inhalt ist immer angenehm. Es geht inhaltlich nie darum, Spannung aufzubauen oder die Kinder zum Lachen zu bringen, sondern um das Gestalten einer schönen ruhigen Stimmung. Die Schilderungen enthalten viele Bilder und Sinneseindrücke. Es kommen Figuren vor, in welche sich Kinder leicht hineinversetzen können. Das sind neben Menschen auch oft Tiere oder Pflanzen oder Gegenstände, können auch der Wind, das Meer, die Sonne oder der Mond sein. Geräusche, Gerüche, Geschmäcker und taktile Empfindungen werden beschrieben, damit alle Sinne angesprochen werden. Auf einer Traumreise können Kinder für kurze Zeit völlig selbstvergessen entspannen. Dann ist der optimale Zustand erreicht. Es handelt sich weder um Hypnose, noch verlieren die Kleinen zu irgend einem Zeitpunkt das Bewusstsein. Sie schlafen allenfalls ein, was zwar nicht das primäre Ziel von Traum- und Fantasiereisen ist, aber ein schöner Nebeneffekt sein kann. 

Traumreisen für Kinder bieten eine Auszeit von der Hektik

Das Anliegen einer Traumreise ist, dass die Kinder zur Ruhe kommen und diese so angenehm empfinden, dass ihnen dies – zum richtigen Zeitpunkt – stets willkommen ist. Geist und Körper können auf vielfältige Weise davon profitieren.

Durch die modernen Medien und deren Nutzung, die heutigen Seh- und Konsumgewohnheiten sind Kinder einer täglichen Reizüberflutung ausgesetzt. Zeit ist angeblich Geld. Deshalb existiert heute die Tendenz, dass alles immer noch schneller gehen soll. Zudem bekommen schon kleinere Kinder so einiges davon mit, was in Welt geschieht, und davon ist leider vieles bedrückend und verwirrend. Auch vielen Erwachsenen macht das zu schaffen. Es ist völlig natürlich, als Reaktion auf Hektik, Stress und emotionale Verwirrung nach Wegen Ausschau zu halten, wie sich wieder Ausgeglichenheit und innere Ruhe herstellen lassen. Erwachsene besuchen zu diesem Zweck beispielsweise eine Yoga-, Qi Gong- oder Meditationsgruppe. Auch Sport kann sehr wirksam sein.

Auch Kinder genießen das Abschalten

Kinder sind aber noch nicht reflektiert und mündig genug, um in dieser Richtung eigenständig für ihr Wohl zu sorgen. Sie nehmen es jedoch dankbar auf, wenn ihnen die Gelegenheit zum Ruhetanken gegeben wird. Denn sie spüren – wenn man sie erst einmal dazu gebracht hat -, wie gut es ihnen tut. Und den vorlesenden Erwachsenen geht es meist nicht anders.

Von Traumreisen haben Kinder mehr als man denkt

  • Bei einer Traumreise wird manchen Kinder zum ersten Mal bewusst, dass Ruhe nicht öde sein muss. Ihnen wird nicht langweilig, da es ja zur Methode gehört, ihre Fantasie anzuregen. Ihnen erscheint es fast, als seien die Sinneseindrücke echt. Sie genießen das, schöpfen daraus Kraft, fühlen sich danach gut und können sich auch wieder besser konzentrieren.
  • Traumreisen für Kinder dienen der körperlichen und geistigen Gesundheit. Die tiefe Entspannung wirkt sich in beiderlei Hinsicht sehr positiv aus. Durch Ruhe und Wohlgefühl werden Stresshormone abgebaut. Obwohl die Pause durch eine Traumreise nicht lang ist, nutzt das System sie zur Regenration. Nervosität legt sich, Ängstlichkeit nimmt ab und der Körper zeigt sich erholt.
  • Traum- und Fantasiereisen schaffen auch sozial eine Win-win-Situation. Sie sind eine Möglichkeit, aufgedrehte Kinder zu beruhigen. Davon profitieren die Kinder selbst. Es schont aber auch die Nerven der Erwachsenen und erleichtert den Wechsel zum nächsten Tagespunkt.
  • Traum- und Fantasiereisen können auch pädagogisch genutzt werden. Die Geschichten können ganz einfache und nützliche Lehren enthalten, zum Beispiel über die Zusammenhänge in der Natur oder die Vorzüge positiver menschlicher Eigenschaften.
  • Filme zu konsumieren ist schon früh Teil der kindlichen Normalität. Auch vor diesem Hintergrund sind Traumreisen für Kinder etwas sehr Positives. Fantasie als Fähigkeit kann und sollte gefördert werden. Wenn Kinder beim Zuhören Bilder, Geräusche und andere Sinneseindrücke in ihrem Kopf entstehen lassen, trainieren sie damit quasi ihre Kreativität.
  • Kaum zu überschätzen ist außerdem der Effekt der Zuwendung, besonders im familiären Bereich. Kinder erleben es leider immer seltener, dass ihnen vorgelesen wird. Traumreisen für Kinder (man könnte auch sagen: mit Kindern) stellen Nähe und Bindung her. Sie bedeuten gemeinsam verbrachte Zeit, die als schön und angenehm empfunden wird. Für Kinder ist es ein Grundbedürfnis, dass sich ihre Eltern – aber auch Betreuerinnen und Betreuer – erkennbar mit ihnen befassen.

Traumreisen für Kinder und die Verwandtschaft zur Meditation

Schon in den 30er Jahren wurde bei Kindern vereinzelt Autogenes Training zu Therapiezwecken eingesetzt. Im Allgemeinen sprach man ihnen allerdings die Fähigkeit ab, sich ausreichend fokussieren zu können. Zwei Jahrzehnte später ließ allerdings eine Studie darauf schließen, dass sich Kinder mit Autogenem Training sogar leichter tun als Erwachsene. Man vermutete daraufhin, dass Kinder sich aufgrund ihrer überbordenden Fantasie besser darauf einlassen können, den bildhaften Anleitungen beim Autogenen Training zu folgen.

Meditation – sehr wohl auch etwas für Kinder

Und trotzdem wurde Meditationsarbeit weiterhin nur sehr zurückhaltend bei Kindern angewendet. Dann jedoch entstand die Idee, sich für Kinder besonders geeignete Schilderungen für den Weg in die Entspannung auszudenken. In den späten Neunzigern begann die Entspannungsarbeit mit Kindern zu boomen. Heutzutage werden Entspannungsmethoden in Kindergärten und Schulen oft eingesetzt.

Für Kinder haben sich Stille-, Achtsamkeitsübungen, Progressive Muskelentspannung und Autogenes Training als geeignet erwiesen. Wissenschaft und Erfahrung zeigen, dass es sich bei kleineren Kindern sehr empfiehlt, die Meditation anzuleiten. Es ist außerdem wichtig, die Meditation nicht als Arbeit darzustellen. Man sollte vielmehr den Wert und Genuss der Ruhe hervorheben, sowie den Umstand, dass Entspannung ganz natürlich und selbstverständlich jedem zur Verfügung steht, um sich auszuruhen und Kraft zu tanken. Die Art und Weise, wie Meditationspraktiken Kindern vermittelt werden, ist also äußerst wichtig. Denn die positiven Effekte sollen nicht dadurch wieder zunichte gemacht werden, dass Kinder sich unter Zwang gesetzt fühlen und die Übungen als mühsam empfinden.

Die Methode der Fantasie- und Traumreisen für Kinder ist ein wundervoller Weg, der all diesen Empfehlungen entspricht. Nur selten ist ein Kind derart aufgekratzt, dass es sich auf Gedeih und Verderb keine Geschichte anhören möchte. Unter normalen Umständen sind Fantasie- und Traumreisen Kindern einer immer willkommene Abwechslung. Vorausgesetzt, das Timing stimmt: Sie sollten darauf vorbereitet sein und nicht gerade mitten im schönsten Spiel damit überrascht werden.

Fazit

Studien haben ergeben, dass sich auch kleinere Kinder sehr gut entspannen können und sich auch gerne darauf einlassen. Sie fühlen sich dadurch oft ausgeglichener und gesünder und können sogar in der Schule bessere Leistungen zeigen. Fantasie und Traumreisen sind verglichen mit reinen Meditationssystemen eine ganz unkomplizierte Methode, die dem kindlichen Wesen besonders entgegenkommt. Die anleitenden Erwachsenen brauchen weder eine Ausbildung noch tiefgreifende Vorkenntnisse. Es reicht, sich kurz in das Thema einzulesen und geeignete Geschichten zu besorgen. Wer ein wenig Talent besitzt und begriffen hat, worauf es ankommt, kann ja einmal versuchen, solche Geschichten selber zu schreiben. Vielleicht ergibt sich daraus ein neues Hobby?

Quellen
  • https://www.kinderpolitik.de/index.php?option=com_methoden&ID=229
  • https://www.vibss.de/sportpraxis/praxishilfen/kinder/entspannung-fuer-kinder/
  • http://www.kindergaerten-in-aktion.de/praxis-alltag-in-kindertageseinrichtungen/bewegung/spielideen/entspannung-1/Fantasiereise_Reise_durch_das_Wunderland.pdf

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