Pecha Kucha Präsentation – die flotte Wissensreise

Alternative Präsentation Pecha Kucha

Was ist Pecha Kucha?

Pecha Kucha ist eine 2003 in Tokyo von zwei Architekten entwickelte Präsentationsmethode. Sie besteht aus einem in Form und Länge strikt begrenzten Vortrag, der durch an die Wand projizierte Bilder begleitet wird. Durch die leichte Anwendungsweise, die im Konzept vorgegebene Kürze des Vortrags und die gut zugängliche, rasche Wissensvermittlung macht diese Methode mittlerweile auch außerhalb von Coachings- und Firmenpräsentationen die Runde.

Themen und Verbreitung der Pecha-Kucha-Methode

Ausgehend von Architekten entwickelt, fand diese Vortragsmethode thematisch anfangs entsprechend mehr Anwendung im Bereich Architektur, Kultur, Mode, Kunst, Reisen, Hobby. In den letzten Jahren eroberte sich diese Präsentationsmethode aber weitere Einsatzbereiche. Vor allem die stetige Verbreitung im Bereich der Universität, der Lehre und der Schule ist feststellbar – und erfreulich. Überall dort, wo konkrete Wissensvermittlung, Projektvorstellungen und Dynamik im Zentrum steht, ist auch Pecha Kucha zunehmend zu finden. Mittlerweile arbeiten auch einige Museen mit dieser Vortrags-Methode, beispielsweise das Stadtmuseum Berlin.

Warum der Name?

Der Name Pecha Kucha stammt aus dem Japanischen und bedeutet in etwa Geplapper oder Schwatzen. Dies entspricht dieser Vortragsmethode insofern, als sie aus einer Reihe von Bildern besteht, die mithilfe eines Projektors unterbrechungsfrei und im festen Rhythmus eingeblendet werden und die ein Sprecher mit einer mündlichen Darbietung ergänzt und ausfüllt. Einem launenvollen, unkoordinierten Geplapper jedoch entspricht diese Präsentationsmethode keinesfalls. Ganz im Gegenteil bedarf ein Thema, das als Pecha Kucha dargeboten wird, eine sehr strukturierte und fokussierte Vorbereitungs- und Darbietungsweise.

Besondere Charakteristiken von Pecha Kucha

Im Rahmen eines Pecha-Kucha-Vortrages kommen ausnahmslos genau 20 Folien zur Anwendung, die für jeweils 20 Sekunden gezeigt werden. Die Folien wechseln sich nahtlos ab. Die Bilder in einer solchen Präsentation bestehen ausschließlich aus visuellen Elementen. Textliche Bestandteile sind dabei im Großen und Ganzen ausgeschlossen.

Bei einer mit 20 Sekunden pro Bild demnach recht flotten Wechselfolge der visuellen Impressionen und einer dadurch vorgegebenen Gesamtvortragszeit von genau 6:40 Minuten gehört eine ebenfalls flotte und fließende, inhaltssichere Vortragsweise, die frei von Füllwörtern, unwichtigen Einschüben oder Pausen sein sollte. Dies bedarf eine minutiöse vorangeschaltete inhaltliche Vorbereitung.

Erste Schritte der inhaltlichen Vorbereitung

Thema und Ziel

Soweit das Thema bereits feststeht, ist es wichtig, sich das Ziel klarzumachen: Wozu dient die Präsentation? Soll sie informieren oder zu einer Handlung motivieren? Die Zielstellung bestimmt, ob die Informationsdichte hoch sein muss oder doch eher der performative Charakter überwiegt.

Bücher für Pecha-Kucha-Präsentation

Wissenstiefe

Anschließend wird die Präsentation in einem weiteren Schritt sorgsam und inhaltlich detailliert schriftlich ausgearbeitet. Es ist wichtig für den Vortragenden, dass er einen guten und sicheren Zugang zum Vortragsthema bekommt.

Struktur durch Skript

Dabei ist es von Vorteil, von Anfang an sehr strukturiert vorzugehen. Dafür ist die Erstellung eines Skriptes elementar. Darin fixiert der Vortragende schriftlich einen thematischen Umriss auf Papier, notiert und klärt offene Fragen und etabliert in der Folge einen inhaltlichen roten Faden.

Inhaltliche Ankerpunkte und roter Faden

Nachfolgend arbeitet der Vortragende 20 inhaltliche Hauptpunkte heraus– entsprechend der späteren Anzahl an Bildern in einer klassischen Pecha-Kucha-Präsentation. Diese inhaltlichen Ankerpunkte sollten in Form von kurzen, prägnanten Stichpunkten auf Papier festgehalten werden. Diese Vorlage muss der Vortragende in ihren Grundzügen auswendig lernen und flüssig vortragen können.

Roter Faden für Pecha Kucha

Freie Rede

Schriftliche Vorlagen oder Notizzettel sind im klassischen Format der Pecha-Kucha-Methode nicht Teil der Präsentation. Eine Herausforderung ist dies insofern, als dass man vergessene Themenpunkte mit Abblenden der entsprechenden Folie nicht mehr nachholen kann. Der Erfolg der Präsentation liegt somit auch an der vorbereitenden Phase, die den Grundstein legt für eine lückenlose und informative freie Rede.

Die Bilder

Erst im letzten Schritt der Vorbereitung werden Bilder herausgesucht, die zum Thema passen, und ihre Reihenfolge entsprechend dem Inhalt festgelegt. Wichtig ist hierbei, dass die Bilder nicht zu kleinteilig sind, sondern ein vordergründiges Motiv haben, das leicht erkannt werden kann. Ebenfalls sollte die transportierte Botschaft verständlich sein und zumindest auf den zweiten Blick erkannt werden.

Präsentationshilfsmittel

Abgesehen von einem stichpunktartigen Inhalt entlang eines fest definierten roten Fadens und den 20 Bildern, muss die Präsentation nun mittels einer geeigneten digitalen Plattform oder Software eingepflegt werden.

Im Normalfall eignet sich dafür jede übliche Präsentationssoftware. Für die speziellen Anforderungen der obligatorischen und automatisch stattzufindenden Bilderfolge im 20-Sekuden-Takt muss diese jedoch diesbezügliche Einstellungsoptionen technisch ermöglichen. Unter anderem erlaubt PowerPoint diese Einstellungen im Reiter „Übergänge“ und „Anzeigendauer“.  

Präsentation für Pecha Kucha

Vor- und Nachteile von Pecha Kucha

Vorteile

Pecha Kucha ist durch die fest definierte Vortragslänge bekannt und beliebt, weil es damit eine prägnante, kurzweilige, sekundengenaue Darbietung eines Themas ermöglicht. Dies hat für alle Beteiligten erhebliche Vorteile:

  • In kurzen Zeitfenstern wird geballtes Wissen wiedergegeben,
  • die Bildlastigkeit erhöht die Merkfähigkeit der vorgetragenen Inhalte,
  • die Konzentration der Zuhörenden bleibt durch die kurze Zeitspanne hoch,
  • mehrere Vortragende können sich innerhalb kürzester Zeiträume zu einem Vortragsblock zusammenschließen und
  • auch organisatorisch wartet Pecha Kucha mit Vorteilen auf, denn die Veranstaltungsdauer ist sehr konkret und dadurch gut planbar.

Den Vortragenden fordert es hingegen sehr heraus, dass dieses eine sehr gute Vorbereitung braucht. Neben den Mühen der detaillierten Vorarbeit, bringt Pecha Kucha langfristig durchaus nennenswerte Vorteile:

  • Das Kernthema muss gut erfasst werden,
  • die Vortragsform verhindert unnötige Informationsflut,
  • sie fokussiert auf das Nötigste,
  • zielt auf die strikte Verfolgung des roten Fadens
  • übt rhetorische Mittel,
  • übt das flüssige, flotte und vor allem das freie Reden.

Es übt also insgesamt Kernkompetenzen in der Erarbeitung eines Themas und seiner Präsentation.

Nachteile

Diese Präsentationsform verlangt verhältnismäßig viel Vorbereitung, eine ausgeprägte Merkfähigkeit und einen gewissen Entwicklungstand in der mündlichen Sprachkompetenz. Dies alles sind hohe Anforderungen, die junge Schüler überfordern könnten. Dazu verleitet die flotte Bilderfolge zu einer gehetzten Sprechweise, die weder der Konzentration noch einer deutlichen Aussprache förderlich ist.

Ebenfalls schwer zu bewerkstelligen dürfte diese Präsentationsmethode vor allem für Kinder sein, deren Muttersprache nicht Deutsch ist oder die Einschränkungen in der sprachlichen Entwicklung oder eine geminderte Konzentrationsfähigkeit aufweisen. In solchen Fällen kann Pecha Kucha auch abgewandelt werden, indem Notizen zur Hilfe genommen werden können oder aber die Bilderfolge entsprechend verlangsamt wird.

Pecha Kucha in der Schule

Pecha Kucha in Schulen

Aufgrund all dieser Vorteile und Herausforderungen wird Pecha Kucha auch an Schulen als Präsentationsmethode im Unterricht immer beliebter. Sowohl für die Lehrer zur kurzweiligen Wissensvermittlung als auch für die Schüler als Präsentationsübung ist sie sehr ergiebig.

Im schulischen Rahmen kann Pecha Kucha gewinnbringend Anwendung finden für:

  • die Einführung in ein neues Themenfeld
  • die Sicherung und Festigung eines Themas
  • die Rekapitulation eines Buches oder anderen Werkes
  • als Kennenlernspiel und Vorstellungsrunde unter den Schülern
  • als Projektabschluss oder Jahresabschluss

Man könnte überspitzt sagen, Pecha Kucha ist eine neue Art der Präsentation, die zum 21. Jahrhundert passt: schnell, fokussiert, inhaltsvoll, bilderlastig, in der Präsentation ähnlich einer Performance.

Im Unterricht bringt Pecha Kucha frischen Wind in den meist langatmigen Vorträgen, die Schüler und Studenten von sich selbst und den Lehrenden meist fürchten. Gerade Schüler dürfen mit dieser Vortragsmethode erfahren, dass Wissensvermittlung auch mit Freude und mit Schwung von sich gehen kann. Dies wiederum ermuntert, sich weiter in die Materie, weiter in das Wissen zu vertiefen.

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Bildquellen

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Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Pecha_Kucha
  • https://www.uni-goettingen.de/de/document/download/6b9f58306bd78d7c952b40614e3a969f.pdf/06_Pecha%20Kucha.pdf
  • https://lehrerweb.wien/praxis/praxis-ideen/idea/37?cHash=6dc8d4b74fe84dd21b964aee6ae44d5b
  • https://digitaleslernen-bonn.de/2020/06/14/5-pecha-kucha/
  • https://web2-unterricht.ch/deutschunterricht/pecha-kucha-im-unterricht/
  • https://www.e-fellows.net/Studium/Soft-Skills/Praesentation/Pecha-Kucha
  • https://wissensdialoge.de/pechakucha/
  • https://redelandschaften.de/studien-und-forschungsergebnisse-mit-pecha-kucha-praesentieren/ https://www.cbs.de/blog/wirres-geplauder-pecha-kucha-motzt-powerpoint-praesentationen-auf

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