Wirksamer und lehrreicher Unterricht mit Sketchnotes und Doodles - Die pädagogische Neuentdeckung!

Inhaltsverzeichnis

Was sind Sketchnotes und Doodles?

Sketchnotes und Doodles sind grafische Methoden, um Inhalter aller Art schnell und effektiv zu visualisieren.

Sketchnotes

Diese Form der Skizze sind visuelle Notizen, die aus Text, grafischen Elementen sowie weiteren Strukturen bestehen. „Sketchnoting“ oder „Visual Note Taking“ sind weitere Bezeichnungen für dieses Verfahren. Der Begriff setzt sich zusammen als Sketch und Note, also Skizzieren und Notieren.

Doodles

Doodle heißt übersetzt „Kritzelei„. Es ist der Bezeichnung nach eine rasche Kritzelei, ein nebensächliche Stiftspur, ein impulsives Gekritzel. Dies impliziert, dass ein Doodle noch weniger sei als eine flüchtige Skizze – jedoch hat ein Doodle durchaus ein Gestaltungsziel bzw. ist ein Schritt in einer Reihe von Gestaltungsstufen.

Was hat es damit zu tun und warum kommen die Sketchnotes und Doodles immer häufiger in pädagogischen Artikeln und der pädagogischen Arbeit vor?

Notwendige Materialien

Für diese Technik werden nur sehr wenige Dinge benötigt: ein Blatt Papier, Kugelschreiber sowie unterschiedlich farbige Farbstifte.

Ursprung: so alt wie die Menschheit

Könnte man sogar die ersten Höhlenmalereien als Sketchnotes und Doodles einordnen? Interessant ist der Gedanke allemal – und nicht besonders weit entfernt von dem, was Studien nahelegen, nämllich, dass die Menschen seit jeher durch Visualisierung Wissen abbilden, strukturieren, wiedergeben und sich einprägen können.

Dass visuelle Lernliteratur für Schüler eine lange Geschichte hat, das belegt beispielsweise das uns übermittelte erfolgreiche Lehrbuch „Orbis sensualium pictus“ aus dem 16. Jahrhundert, das zum großen Teil mit Bildern arbeitet und aus visuellen Elementen besteht.

Die Struktur von Sketchnotes und Doodles

Sketchnotes und Doodles sind nicht linear strukturiert wie beispielsweise eine Handschrift oder ein Protokoll. Sie folgen nicht der Chronologie eines Vortrages oder der Struktur einer Präsentation, sondern sie folgen vielmehr thematischer Prioritäten sowie einem individuellen roten Faden.

Die Hierarchie und Wichtigkeit der Inhalte wird in der Gestaltungsform der Sketchnotes und Doodles angezeigt, beispielsweise durch die Strichstärke, die Farbigkeit, die Größe der Buchstaben oder anderer Gestaltungselemente.

Die optische Struktur kann, ähnlich dem Mindmap, strahlenförmig ausfallen, aber sie kann auch wild verteilt sein.

Sketchnotes und Doodles im Unterricht

Sketchnotes und Doodles sind visuelle Notizen und somit eine sehr interessante und zugängliche Methode für den Unterricht.

Die hilfreichen Aspekte von Sketchnotes und Doodles für den Unterricht und für die Schüler sind:

die kreative Herangehensweise,
ein unverkrampfter Umgang auch mit schwierigen Themen,
der individueller Zugang zu Lernthemen,
die Vernetzung mit Vorwissen,
eine witzige und einprägsame Alternative zur konventionellen Mitschrift
wirksam als Methodik zur Erhöhung der Merkfähigkeit sowie der Konzentration und
eine erfolgreiche Methode des Hörverstehens.

Lernmethoden in der Schule

Ein Überblick über die wichtigsten Lernmethoden im Unterricht.

Sketchnotes und Doodles als Merktechnik

Sketchnotes und Doodles sind eine sehr freudvolle und dazu lehrreiche Form der Mnemotechnik. Neben Merksprüchen und Eselsbrücken als Merktechniken zählen visuelle Gestaltungsmittel eines Lernthemas zu den Mitteln, die Schüler sehr gut annehmen und für die sie sehr zugänglich sind.

Durch die individuelle Form der Gestaltung gerät die Skizze zu einer einprägsamen Wissensschau. Die Merkleistung ist durch die Verwendung der Handschrift, durch den Einfluss der Kreativität sowie durch das ständige Abwägen der Wichtigkeit der Daten vollends gegeben.

Ähnlich der Mindmap und anderer visueller Mnemotechniken wirken auch Sketchnotes und Doodles für unser Gedächtnis wie langfristige Anker.

Es wird davon ausgegangen, dass wir über 80 % der Informationen aus unserer Umgebung rein visuell wahrnehmen. In Verbund mit Texten führt es zusätzlich zur doppelten Codierung der Informationen im Gehirn, was die Dual Coding Theory auch belegt.

Methode des Hörverstehens

Um Inhalte zu visualisieren, muss man sie verstanden haben, somit ist die zeichnerische Umsetzung von Inhalten Voraussetzung und wesentlicher Bestandteil des Hörverstehens. Inhalte und Zusammenhänge, die verstanden und verinnerlicht wurden, prägen sich wiederum besser ein. Insgesamt ermöglichen also Sketchnotes und Doodles eine bessere Lernleistung.

Sketchnotes, Doodles und Handlettering als attraktive Lernform für Schüler

Handlettering ist eine kaum beachtete Form der kreativen Gestaltung im Unterricht. Sie umfasst die Erstellung von handschriftlichen Buchstaben, Zahlen, Symbolen oder Figuren in Farbe und mit beliebigen Gestaltungsmitteln. Diese Form der Schönschrift begründet sich auf die Kalligrafie, aber auch auf das Writing, der bekanntesten Schriftform der Graffiti-Kunst, also eines Teils der Jugendkultur und der bei Jugendlichen beliebten subversiven Subkultur.

Nicht zuletzt dadurch zieht Handlettering und damit auch die Sketchnotes und Doodles viele Jugendliche stark an.

Handlettering ist somit in Verbund mit Doodle und Sketchnotes ein kreatives, spannendes und belebendes Unterrichtsmittel zum Zweck

der Aufwertung des Handschrift
der Stärkung der Feinmotorik und der Handmotorik
der kreativen Entfaltung.

Je mehr Individualität in der Schriftgestaltung einfließt, desto leichter verbinden sich Schüler mit dem Wissen, das hinter den Wörtern liegt.

Arbeit mit visuellen Techniken im Unterricht

Die Lehrkraft darf die Schüler ermutigen, visuelle Skizzen des Unterrichts zu erstellen.

Dabei ist es wichtig, als Vorarbeit die elementaren Eckdaten dieser Art der Skizze abzustecken, indem der Lehrer beispielsweise Symbole für die wichtigsten thematisch verwandten Wörter vorgibt. Denn häufig fehlen den Kindern solche ihnaltlich vereinfachenden grafischen Ideen.

Es gibt grafische Grundlemente, aus denen praktisch alle Formen, Figuren und Symbole bestehen. Diese dürfen die Kinder üben.

Ferner dürfen die Kinder lernen, dass viele Grundfarben bestimmte Bedeutungen implizieren. Beispielsweise gilt Rot als Signalfarbe, Grün hingegen wird häufig als Zustimmung oder Bestätigung eines Sachverhaltst aufgefasst.

Weiterhin sollten die Kinder üben, in einem Vortrag auf Signalwörter zu achten. Denn schließlich sind es genau diese, die grafische Darstellung erfahren, die das Thema wiedergeben und dazu gewisse Prioritäten setzen.

Hat der Lehrer erst einmal ein Pool aus Symbolen, Farbcodierungen und Signalwörter mit den Kindern bearbeitet und etabliert, so sollten zuerst einfache Themen als Sketchnote umgesetzt werden. Häufig gelingt hier die Arbeit in der Gruppe sehr gut, bevor die Kinder allein ans Werk gehen.

Wie bei allen Methoden ist Übung wichtig. Es ist von Vorteil, wenn die Lehrkraft einen Tag etabliert, an dem alle Fächer als Sketchnotes und Doodles vermerkt werden, oder aber regelmäßig Schülervorträge von den Mitschülern skizzieren lässt.

Merksprüche und Reime als Lernhilfen

Die besten Merksprüche und Eselsbücken als Merkhilfe.