Kreisspiele zur Förderung der Entwicklung

Kreisspiele werden von Kindern immer gut angenommen und machen den Kindern viel Spaß. Niemand muss zeigen wer der Beste ist, denn hier geht es um das Miteinander. Zudem können viele Kinder gleichzeitig mitspielen. Durch das gemeinsame Spiel als Gruppe erleben die Kinder sich als eine Einheit. Sie leisten daher einen guten Beitrag, um Rivalitäten unter Kindern zu beseitigen. Obwohl sie keine klassischen Kennenlernspiele sind, helfen sie Kindern Hemmungen schnell abzulegen und ermöglichen bei neuen Gruppen oder Gruppenmitgliedern ein besseres gegenseitiges Kennenlernen.

Da Kreisspiele sehr unterhaltsam sind, werden sie auch in der Arbeit mit Jugendlichen verwendet. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass sie ortsunabhängig gespielt werden können. Sie sind sowohl für drinnen als auch draußen geeignet und dazu beliebte Spiele in der kalten Jahreszeit. Zu Hause zeigen die Kinder dann stolz, was sie wieder neues gelernt haben.

Der Spielablauf ist denkbar einfach gestaltet

Bei den Kreisspielen nehmen mehrere Kinder zusammen teil. Sie sitzen oder stehen im Kreis. Dadurch ist jeder Platz gleichwertig. Nur gelegentlich kommt ein Mitspieler in die Kreismitte, um eine bestimmte Aufgabe zu übernehmen. Die Spieler wechseln untereinander, so dass jeder einmal mit der Aufgabe an der Reihe ist. Die meisten Kreisspiele kommen gänzlich ohne zusätzliche Materialien aus. Sollten dennoch welche benötigt werden, sind diese in der Regel schnell parat.

Kreisspiele sind Gruppenspiele

Durch das gemeinsame Sitzen im Kreis erhalten alle Plätze die gleiche Wertigkeit. Niemand fühlt sich benachteiligt. Zudem können die Kinder ihrem Gegenüber direkt in die Augen blicken. Insgesamt wird damit ein großer Wohlfühlfaktor geschaffen. Insbesondere unsichere oder schüchterne Kinder profitieren davon. Sie finden dabei schneller Anschluss in der Gruppe. Für gewöhnlich werden keine Teams oder Mannschaften gebildet, denn im Mittelpunkt der Spiele steht das Miteinander. Das Spielziel wird nur mit Teamwork und gegenseitiger Hilfestellung erreicht. Des Weiteren sind alle Kinder gleichermaßen am Spiel beteiligt.

Spielen ist von großer Bedeutung für die kindliche Entwicklung. Es unterstützt die geistige und körperliche Entwicklung. Mit Kreisspielen werden zudem die visuelle und auditive Wahrnehmung sowie das Gefühl für Disharmonie und Harmonie unterstützt. Die meisten Fähigkeiten erwerben die Kinder dabei unbewusst. Obwohl es eher lustige Spiele sind, bricht kein Chaos aus. Bei Kreisspielen ist die Kommunikation sehr wichtig. Die Spiele stärken vorhandene Strukturen. Das gegenseitige Vertrauen der Mitspieler untereinander wächst und die Kinder lernen sich immer besser kennen.

Kreisspiele tragen zur Förderung der Sinne bei

Die Spiele beziehen die Sinne und die Körperwahrnehmung mit ein. Auf diese Weise tragen sie zur Weiterentwicklung dieser bei. Indem die Konzentration auf die Wahrnehmung gerichtet wird, finden die Kinder zur Ruhe. Sie fühlen sich selbst und lernen sich dabei zu zentrieren. Doch Kreisspiele sind mehr als nur Spiele. Sie helfen Kindern verschiedene Formen und Farben zu vermitteln. Ebenso erlangen sie ein Gespür für Musik. Durch das Lernen von Liedtexten fördern sie die Konzentrationsfähigkeit und Merkfähigkeit.

Da Kreisspiele in der Gruppe stattfinden, festigen sie das Zusammengehörigkeitsgefühl der einzelnen Kinder zu ihrer Gruppe. Zusätzlich tragen sie zur Verbesserung des Ausdrucksverhaltens, des Sozialverhaltens und der Kommunikation bei. Bei der Integration von beispielsweise neuen Kindern in der Gruppe sind sie hilfreich. Sie sind oft im Morgenkreis eingebunden.

Der Morgenkreis ist abwechslungsreich gestaltet. Dennoch ist er durch feste Rituale gekennzeichnet. Es sind immer wieder kurze Spiele enthalten. Durch die gemeinsam stattfindenden Aktivitäten wird das aktive Zuhören, das Sprechen vor einer Gruppe, das Selbstbewusstsein sowie die sozialen Interaktionen unterstützt. Dabei sollte das Prinzip der Partizipation, also die aktive Teilhabe und Mitgestaltung Berücksichtigung finden. Die Kinder können selbst entscheiden, ob sie mitmachen wollen oder nicht und werden genauso an der Auswahl der Spiele beteiligt. Dies sorgt für mehr Spaß bei den Kindern am Morgenkreis. Insbesondere, da sie an allen Entscheidungen mitwirken können.

Zusätzlich ist es bedeutend, den Morgenkreis mit neuen Impulsen immer wieder anzuregen. Dabei bleiben die grundlegenden Strukturen erhalten. Neue Ideen und Aktivitäten beleben den Morgenkreis. Eine Dauer von 10 bis 20 Minuten täglich ist dabei absolut ausreichend.

Feste Rituale und Strukturen geben Sicherheit

Es gibt auch ruhige Varianten von Kreisspielen. Diese finden im Sitzen oder Liegen statt und sind durch geringen körperlichen Einsatz gekennzeichnet. Seit längerem ist der Stuhlkreis ein fester Bestandteil im Kindergarten-Alltag. Meist wird mit ihm der Tag begonnen. In einigen Kitas findet er ebenso zum Abschied des Tages statt. Der Stuhlkreis erfüllt eine wichtige Funktion bei der Tagesstrukturierung. Insbesondere neuen Kindern hilft er, die Abläufe vorhersehbar zu machen und gibt ihnen somit ein Gefühl von Sicherheit.

Darüber hinaus dient er der gesamten Gruppe als Versammlungsort und als Beginn für gemeinsame Tätigkeiten. Gemeinsam werden Rituale geschaffen und durchgeführt, ebenso wie neue Themen behandelt werden. Zusammen wird gelernt, gesungen und gespielt. Lieder regen die Fantasie der Kinder an. Dies gelingt zusammen mit Bewegung noch besser. Häufig bewegen sich die Kinder dabei im Kreis. Der morgendliche Stuhlkreis ist ein schönes Begrüßungsritual, bei dem jedes Kind willkommen geheißen wird. Dies erleichtert den Abschied des Kindes von seinen Eltern und unterstütz es dabei, sich in die Gruppe gut einzufinden.

Kreisspiele sind sehr vielfältig. Sie lassen sich folgendermaßen einteilen: in Spiellieder, in Bewegungsspiele, in Mitmachgeschichten und andere Kreisspiele. Der Stuhlkreis wird oftmals mit einem Begrüßungslied begonnen. Anschließend bespricht die Gruppe zusammen, welche Aktivitäten und Angebote es geben wird und wie der Tag aussehen soll. Ein Abschiedsstuhlkreis findet dagegen am Mittag oder Nachmittag statt. Er ermöglicht den Kindern, zur Ruhe zu finden und den Tag noch einmal zu vergegenwärtigen. Ein Lied oder ein kurzes Fingerspiel sind dazu ein schönes Abschiedsritual. Dies kann den Kindern helfen, mit dem Tag abzuschließen und sich auf die Zeit zu Hause einzustellen.

Kreisspiele lassen sich unterschiedlich gestalten

Bekannte Spiele-Klassiker sind unter anderem:

  • Mein rechter Platz ist leer
  • Grün sind alle meine Kleider
  • Der Plumpssack geht um
  • Bi Ba Butzemann
  • Alle Vögel fliegen hoch
  • Komm mit, lauf Weg

Diese Liste ließe sich beliebig lang fortführen. Der Stuhlkreis schafft eine gute Lernatmosphäre. Die Spiele dabei schulen sowohl die Koordination als auch das Reaktionsvermögen. Beispielsweise lassen sich Farben gut mit dem Spiel „Grün sind alle meine Kleider“ lernen.

Kreisspiele sind eine andere Art Wissen zu vermitteln

Kreisspiele stellen eine andere Art des Lernens dar. Als Bewegungsspiel sorgen sie zusätzlich dafür, dass die Kinder ihre Energie auspowern können. Bei der Auswahl eines Kreisspieles müssen das Alter und die Fähigkeiten der Mitspieler berücksichtigt werden. Tanzspiele sorgen für gute Laune, während sich Kooperationsspiele als gute Mitmachspiele bewährt haben. Zudem gibt es passende Spiele zu den Jahreszeiten.

Bei den meisten Kreisspielen handelt es sich um kurze und einfache Spiele. Zudem lassen sich Klassiker erweitern. Dies soll am Beispiel von „Mein rechter Platz ist leer“ veranschaulicht werden. Dazu kann das Kind, welches den Platz wechseln soll, fragen, auf welche Art es dies tun soll. Eine mögliche Antworte wäre: „Als Vogel“. Oder es können andere Erweiterungen wie kriechen, schleichen usw. mit untergebracht werden. Auf diese Weise erweitern und verfeinern Kinder ihren Wortschatz fast von allein.

Gemeinsam ist den Kreisspielen, dass sie leicht verständliche Regeln besitzen. Viele sind durch einen rhythmischen Wechselruf gekennzeichnet. So beispielsweise bei „Herr Fischer“. Ringelreihen Spiele besitzen ein verbindendes Element. Es werden Ketten gebildet und sich Hand in Hand bewegt. Kreisspiele als Ringelreihenspiele sind auf der ganzen Welt anzutreffen. Sie entwickelten sich aus volkstümlichen Kreistänzen.

Weitere Kreisspiele sind rhythmische Klatschspiele sowie Reigenspiele. Bei ihnen führen die Kinder passend zur Musik oder dem Gesang Rollenspiele aus. Ein anderer Name dafür sind Handgestenspiele. Sie alle tragen zur Verbesserung des Rhythmusgefühls von Kindern bei.

Entwicklungsförderung für jedes Alter

Spannung und Entspannung müssen ausgeglichen sein. Kreisspiele unterstützen die geistigen und motorischen Fähigkeiten. Selbst im Sitzen sorgen sie für mehr Ruhe und Achtsamkeit. Kreisspiele lassen sich jederzeit singen und spielen. Da sich bei Krippenkindern die Motorik, die Sprache und die Vorstellungskraft noch wesentlich mehr entwickelt, sind hier häufiger Mitmachlieder anzutreffen. Sie regen die vielfältigen Sinne an.

Allgemein unterstützen Kreisspiele:

  • Die Kooperation
  • Das Gemeinschaftsgefühl
  • Die Motorik
  • Regen zur Bewegung an
  • Die Wortschatzerweiterung durch Lieder
  • Das Lernen von Regeln und Abläufen
  • Die Konzentration und Merkfähigkeit
  • Die Ausdrucksfähigkeit
  • Den Teamgeist
  • Das freie Sprechen vor anderen

Ein weiterer Aspekt ist, dass Kreisspiele keine zusätzlichen Materialien benötigen. Sie sind bei jedem Wetter, an jedem beliebigen Ort und zu jeder Zeit spielbar. Die Kinder können sich bewegen und gleichzeitig entspannen. Häufig werden mehrere kurze Runden gespielt. So ist sichergestellt, dass jeder einmal drankommt. Sie sind für Kinder unterschiedlichen Alters sowie für verschiedene Gruppengrößen geeignet.

Oftmals spielen Kinder in kleineren Gruppen. Beim Stuhlkreis hingegen kommt die ganze Gruppe zusammen. Somit lernen sie, sich auch mit weiteren Kindern neben ihren Freunden auseinanderzusetzen. Die Kinder lernen grundlegende Kommunikationsregeln. Sowohl die Kinder als auch die Erzieher sehen sich und kommunizieren miteinander. Dabei lernen die Kinder das aktive Zuhören, andere ausreden zu lassen sowie Spiel, Gespräche und Lieder nicht zu stören. Sie erfahren gegenseitig Respekt und Aufmerksamkeit. Dies sind wichtige grundlegende Regeln im sozialen Umgang miteinander.

Kreisspiele nicht nur im Kindergarten

Kreisspiele begegnen einem im Kindergarten, in der Grundschule, bei Kindergeburtstagen oder anderen Festen. Sie helfen den Kindern, Hemmungen abzulegen und sich mit anderen anzufreunden. Ebenso helfen sie Hürden zwischen älteren und jüngeren Kindern zu überwinden. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Singspiele regen die musikalische, rhythmische Entwicklung an. Bewegungsspiele unterstützen die Sportlichkeit, die Beweglichkeit und die motorische Entwicklung. Dagegen regen Mitmachgeschichten vor allem die Fantasie an.

Fazit zu den Kreisspielen

Kreisspiele sind wahre Allrounder im Kindergarten, in der Krippe und auch der Grundschule. Sie regen die Entwicklung auf vielfältige Weise an. Inhaltlich lassen sie sich an verschiedenerlei Themen anpassen. Anregungen lassen sich in verschiedenen Büchern finden. Teilweise sind diese mit einer passenden Begleit-CD zum Mitsingen erhältlich. Der Ablauf erfolgt eher ruhig und gemütlich. Obwohl es auch Kreisspiele mit deutlich mehr Bewegungsanteil gibt, bricht kein Chaos aus. Zudem benötigen sie keine Vorbereitungen sowie keine oder nur sehr wenige Materialien. Sie dienen der kognitiven und musikalischen Entwicklungsförderung.

Quellen

  • https://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/spiele-kreisspiele.html
  • https://praxistipps.focus.de/kreisspiele-im-kindergarten-die-5-besten-spiele-mit-anleitung_127177
  • https://www.experto.de/praxistipps/die-schoensten-kreisspiele-fuer-kinder.html
  • https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/sprache-fremdsprachen-literacy-kommunikation/1963

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