Frustrationstoleranz – besser Frust ertragen mit 10 Tipps

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Definieren von Frustration

Was ist Frustration?

Frustration ist ein weit verbreitetes Gefühl, das auftritt, wenn eine Person auf Hindernisse oder Schwierigkeiten stößt, die ihre Ziele oder Wünsche beeinträchtigen. Es entsteht, wenn jemand das Gefühl hat, dass seine Bemühungen oder Erwartungen nicht erfüllt werden. Dieses Gefühl kann sich sowohl auf konkrete Ziele wie das Lösen eines Rätsels oder das Erreichen einer bestimmten Leistung beziehen, als auch auf allgemeinere Bedürfnisse wie Anerkennung, Zugehörigkeit oder Autonomie.

Frustration ist ein Gefühl, das durchweg unangenehm ist und herausfordernd sein kann. Dennoch ist Frustration grundsätzlich ein Gefühl im normalen Reaktionsspektrum und also eine angebrachte Empfindung, wenn emotionale, körperliche oder soziale Bedürfnisse nicht erfüllt werden.

Problematisch wird Frustration erst dann, wenn eine langfristige Lebenssituation oder das Umfeld diese Bedürfnisse nicht zu erfüllen bereit ist oder sich womöglich abschätzig darüber äußert – etwa, wenn eine Äußerung wie „Das schaffst du doch sowieso nicht“ oder „Du spinnst, was hast du nur?“ jegliche Aussicht auf Erfüllung versperrt. Ebenfalls schwierig auszuhalten kann es auch für ein wohlwollendes Umfeld sein, wenn der Betroffene sehr gefühlsstark darauf reagiert. Es kann dann zu starkem Unbehagen, Stress und Unzufriedenheit sowie heftigen Gefühlsausbrüchen führen. Dies kann auf lange Sicht das soziale Verhalten sowie die emotionale Gesundheit einer Person beeinflussen.

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Was ist Frustrationstoleranz?

Frustrationstoleranz beschreibt die Fähigkeit, das Gefühl der Frustration auszuhalten oder ihm mit geeigneten Mitteln zu begegnen. Frustrationstolerenz entspricht einer Resilienz, also Widerstandsfähigkeit gegenüber unangenehmen, verunsichernden Gefühlen.

Wie äußert sich Frustration bei Kindern?

Frustration bei Kindern und Jugendlichen kann zu unterschiedlichen Gefühlen führen. Impulsive Formen als Folge von Frustration sind Wut oder Aggression. Passivere Formen der Gefühlsreaktion sind Traurigkeit, Enttäuschung und Resignation.

Diese Vielfalt in den Reaktionen spiegelt die individuellen Unterschiede in der Persönlichkeit und der Fähigkeit zur Emotionsregulation wider.

Wut

Wut ist eine Emotion, die als Reaktion auf Frustration auftreten kann. Dieses Gefühl wird meist intensiv und impulsiv erlebt und kann zu aggressivem Verhalten führen.

Wut kann sich in lauten Ausbrüchen, körperlicher Unruhe und manchmal auch in aggressivem Verhalten gegenüber Gegenständen oder anderen Menschen äußern. Kinder, die zur Impulsivität neigen, können Schwierigkeiten haben, ihre unmittelbaren emotionalen Reaktionen zu kontrollieren, was oft zu Konflikten in der Schule oder zu Hause führt.

Mädchen weint - Frustrationstolerant fördern - Spielundlern.de

Impulsivität

Impulsivität, eng verbunden mit Wut, zeigt sich in unüberlegten, aus dem Affekt kommenden Handlungen, die nicht bewusst gesteuert werden können. Dies ist für das Umfeld unvorhersehbar und eine Herausforderung. Ferner kann diese Neigung zu zusätzlichen Frustrationserlebnissen führen, da impulsives Verhalten oft unerwünschte Ergebnisse nach sich zieht.

Traurigkeit und Resignation

Auf der anderen Seite der emotionalen Reaktionspalette stehen Traurigkeit und Resignation. Traurigkeit kann sich in Rückzug, verminderter Teilnahme an Aktivitäten, die zuvor Freude bereitet haben, oder in einem allgemeinen Mangel an Energie äußern.

Resignation, eine tiefer liegende Form der Passivität, tritt auf, wenn ein Kind oder Jugendlicher wiederholt Frustrationen erlebt und beginnt zu glauben, dass seine Anstrengungen bedeutungslos sind. Dies kann zu einem Mangel an Motivation führen und die Überzeugung verstärken, dass sich Situationen nicht zum Besseren verändern lassen.

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10 Tipps zur Förderung der Frustrationstoleranz bei Kindern und Jugendlichen

Vorbild sein

Kinder lernen viel durch Beobachtung. Wenn Eltern und Erzieher selbst eine hohe Frustrationstoleranz zeigen und ruhig sowie besonnen auf Herausforderungen reagieren, dienen sie als Vorbilder für die Kinder.

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Gefühle anerkennen

Es ist wichtig, dass Kinder lernen, ihre Gefühle zu erkennen und zu benennen. Pädagogen und Eltern sollten sie ermutigen, über ihre Frustrationen zu sprechen und Verständnis für ihre Gefühle zu zeigen.

Entwicklung von problemlösenden Fähigkeiten

Pädagogen und Eltern können Kindern behutsam helfen, Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Wenn sie mit einer Herausforderung konfrontiert sind, sollten gemeinsam und auf Augenhöhe verschiedene Lösungswege besprochen werden. Diese müssen mehrmals zur Anwendung kommen, bis sie gelingen – dabei geht es darum, die Frustration abzumildern sowie die Selbstwirksamkeit zu erhöhen.

Mit kleinen Herausforderungen anfangen

Durch das Setzen von kleinen, erreichbaren Zielen lernen Kinder und Jugendliche, mit Misserfolgen umzugehen und Erfolge zu schätzen. Dies stärkt ihr Selbstvertrauen und ihre Ausdauer. Ein junger Mensch, der seine Frustration bei „Mensch-ärgere-dich-nicht“ kaum bändigen kann, wird als Verlierer bei einem Schulwettbewerb schwer zu tragen haben. Demnach lautet die Devise hier: Von leicht nach schwer.

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Grenzen setzen und Konsequent sein

Klare Regeln und Konsequenzen helfen Kindern, Grenzen zu verstehen sowie Handlungsspielräume klar zu erkennen und sich in diesem vongegebenen Rahmen in Familie oder Schule sicher zu fühlen. Konsequenz in der Begleitung der Kinder und Jugendlichen ermöglicht es ihnen, eine Handlung und ihre Folge in Bezug zu setzen. Dies vermitteln den jungen Menschen das Gefühl, dass die Umstände kontrollierbar sind, der Frustrationslevel sinkt, die Selbstwirksamkeit steigt.

Einführung von Entspannungstechniken

Techniken wie tiefe Atmung, Meditation oder Yoga können Kindern und Jugendliche helfen, sich in Momenten der Frustration zu beruhigen und ihre Gedanken zu ordnen.

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Ermutigung und Ansporn

Statt Kinder vor jeder Herausforderung zu schützen, ist es hilfreicher, sie zu ermutigen, sich schwierigen Situationen zu stellen und bei Bedarf Unterstützung anzubieten. Dabei sollten Eltern und Pädagogen sehr hellhörig sein. Denn es ist ein schmaler Grat zwischen Unter- und Überforderung. Manche Erwachsene muten Kindern viel zu viel zu, wodurch ihre Erwartungshaltung Druck ausübt. Andere wiederum behüten die Kinder zu sehr, geben kaum Alltagsaufgaben an sie ab, und übertragen somit kaum Verantwortung, sodass sie unbewusst den Eindruck vermitteln: Du kannst das nicht.

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Ausdauer vermitteln

Diskutieren Sie mit den Kindern und Jugendlichen über die Bedeutung von Durchhaltevermögen und wie es ihnen helfen kann, ihre Ziele zu erreichen. Ausdauer und Geduld sind wichtig, um Dinge zu lernen, denn nur durch Wiederholungen und Übungen entsteht Routine und Können – was die Frustrationstoleranz stärkt. Erfolgsgeschichten und Beispiele aus dem realen Leben können inspirierend wirken.

Unterstützende Umgebung schaffen

Durch Hobbys und Interessen sowie außerschulischen Betätigungen und Freundschaften können Kinder und Jugendliche lernen, Frustration in Energie umzuwandeln und sich auf positive Ziele zu konzentrieren. Die Frustrationstoleranz fördern heißt auch, Frustration in unterschiedlichen Zusammenhängen zu erleben. Bestenfalls in einem positiven Umfeld – was sich häufig außerhalb der Schule, nämlich bei Freunden oder bei Hobbys vorfinden lässt.

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Positives Feedback geben

Anerkennung und positives Feedback für Bemühungen und Fortschritte, selbst wenn das Ziel nicht erreicht wurde, stärken das Selbstwertgefühl und motivieren Kinder, es weiter zu versuchen. Dabei sind Wertungen oder Vergleiche mit anderen fehl am Platz, denn sie setzen die Frustrationstoleranz erheblich herunter.

Die Förderung der Frustrationstoleranz ist ein Prozess, der Geduld und Zeit erfordert. Durch die Anwendung dieser Tipps können Eltern und Erzieher Kinder und Jugendliche dabei unterstützen, resiliente und anpassungsfähige Individuen zu werden, die in der Lage sind, den Herausforderungen des Lebens positiv zu begegnen.

Bildquellen

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  • Pexels @ Sharefaith

Quellen

  • https://www.eltern.de/familie-urlaub/frustrationstoleranz-foerdern–wie-du-dein-kind-unterstuetzt-13728796.html
  • https://starkekids.com/frustrationstoleranz/
  • https://www.elternleben.de/haeufige-fragen/trotz-wut/wie-kann-man-frustrationstoleranz-bei-kindern-steigern/
  • https://www.kita.de/wissen/frustrationstoleranz/
  • https://haus-der-schulfaehigkeit.de/frustrationstoleranz-bei-kindern-foerdern/
  • https://www.fritzundfraenzi.ch/erziehung/wie-man-mit-kinder-frust-aushalten-uebt/
  • https://www.meinefamilie.at/blog/frustrationstoleranz-staerken-so-lernt-dein-kind-mit-frust-umzugehen

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