Portfolios in der Kita: Impulse, Ideen und Nutzen

Portfolio in der Kita - Spielundlern-Blog

Was ist ein Portfolio in der Kita?

Ein Portfolio ist eine individuell erstellte Mappe mit Zeichnungen, Bastelarbeiten und Fotos des Kindes, häufig wird es zusammen mit Notizen zur sprachlichen Entwicklung und anderen Anmerkungen aus dem Kita-Leben des Kindes ergänzt. Es wird auch Entwicklungsmappe genannt, denn es stellt eine Auswahl wichtiger Entwicklungsschritte und Erinnerungen im Kita-Alltag des Kindes dar.

Ein Portfolio wird über die gesamte Kita-Zeit erstellt und fortwährend aktualisiert.

Warum ist ein Portfolio in der Kita wichtig?

Darstellung der Fähigkeiten und Interessen des Kindes

Ein Portfolio in der Kita ist ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Es bietet eine umfassende und detaillierte Dokumentation des Fortschritts jedes Kindes, seiner Fähigkeiten, Interessen und Aktivitäten. Es hilft, die Entwicklung von allen Kindern im Blick zu behalten, und gibt den Eltern eine Möglichkeit, sich über den Fortschritt ihres Kindes zu informieren.

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Langfristige Dokumentation

Portfolios können dazu beitragen, dass Kinder mehr Selbstwertgefühl entwickeln, indem sie ihre Erfolge feiern und anerkennen. Sie ermöglichen es Erziehern auch, die Einzigartigkeit jedes Kindes anzuerkennen und zu unterstützen. Ein Portfolio bietet außerdem die Möglichkeit, die Entwicklung des Kindes über längere Zeiträume hinweg zu verfolgen und erleichtert es dem Personal in der Kita, bei Bedarf eine angemessene Unterstützung bereitzustellen.

Ein Portfolio ist aber in vielen Fällen schlicht eine Erinnerungssammlung des Kindes für die Zeit nach der Kita. Häufig entscheiden Kinder, welche Erinnerungsstücke hineinsollten.

Ressource und Informationsmedium für Eltern

Ein Portfolio kann eine wertvolle Ressource für Eltern sein. Es kann ihnen helfen, sich über den Fortschritt ihres Kindes auf dem Laufenden zu halten und bessere Entscheidungen bezüglich Fördermöglichkeiten oder Lernimpulse treffen zu können.

Ein Portfolio in der Kita bietet demnach nicht nur allen Beteiligten einen besseren Einblick in die Entwicklung des jeweiligen Kindes, sondern trägt auch dazu bei, das Selbstwertgefühl der Kinder sowie die Beziehung zwischen Eltern und Personal in der Kita zu stärken.

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Wie kann man ein effektives Portfolio erstellen?

Ein effektives Portfolio für die Arbeit in einer Kita kann ein wertvolles Werkzeug sein, um die Fortschritte und Leistungen des Kindes zu dokumentieren und für Kollegen oder die Eltern in übersichtlicher Form verfügbar zu machen.

Welche Bestandteile eines Portfolios sind unerlässlich und worauf sollten die Erzieher achten?

Qualität

Die Erzieher sollten den Fokus auf die Qualität, nicht auf die Quantität legen. Ein Portfolio besteht nicht aus einer lückenlosen und umfassenden Dokumentation aller Aspekter kindlicher Entwicklung. Stattdessen sollten sich Erzieher auf eine Auswahl konzentrieren, die bestimmten Hauptfertigkeiten und Charakteristiken des jeweiligen Kindes entsprechen. Zu viele Details machen ein Portfolio unübersichtlich.

Aktualität

Erzieher sollten ein Portfolio aktuell halten. Sie sollten sicherstellen, dass es regelmäßig mit neuen Erkenntnissen und Entwicklungsschritten des Kindes ergänzt wird. Bei Bedarf können ältere Inhalte, die sich von der Aussage doppeln, entfernt oder allgemein der Umfang etwas gestraft werden.

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Übersichtlichkeit

Ein Portfolio sollte übersichtlich sein. Seine Struktur kann unterstrichen werden, indem die Erzieher Strukturierungselemente verwenden. Durch farbliche Markierungen, Überschriften, chronologische Anordnung, bunte Trennblätter, Fotografien oder Zeichnungen können Erzieher verschiedene Arten von Inhalten kreativ voneinander abgrenzen. So können Kollegen oder Eltern auf einen Blick erkennen, welche Informationen wo auffindbar sind.

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Fokus

Der Fokus des Portfolios sollte klar ersichtlich sein. Ist es vor allem die sprachliche Entwicklung, die Motorik, die Kreativität, die sozialen Kompetenzen? Dies hilft sehr bei der Auswahl der richtigen Inhalte und präsentiert diese auch in einem konkreten Kontext.

Diese zentralen Punkte in einem Portfolio sollten dementsprechend über die gesamte Entwicklung des Kindes auf gleicher Weise und mit ähnlichem Material dokumentiert werden.

Welche Tools helfen bei der Erstellung des Portfolios in der Kita?

Kindergartenpädagogen stehen heutzutage vor der Herausforderung, ein Portfolio für jedes Kind zu erstellen und zu pflegen.

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Es gibt hierzu analoge sowie digitale Hilfsmittel:

Analoge Hilfsmittel

Hilfsmittel für die Erstellung und das Einheften von Notizen, Kinderzeichnungen, Entwicklungsschritte und sprachlicher Fortschritte sindvor allem die klassischen Ablage-Utensilien wie Ordner, Mappen oder Schuber. Wichtig ist hierbei, dass diese Ablageformen eine Möglichkeit bieten, Seiten umzusortieren, herauszunehmen oder zu ergänzen, ohne die bisherigen Materialien zu beschädigen. Diesem Zwecke dienen Ringordner, Ringbuch und Ringhefter, Schnellhefter oder Spiralhefter – all jene Ablagemappen mit einem flexiblen Heftmechanismus.

Zusätzlich bietet der spezialisierte Markt Blanko-Bücher, die entsprechende leere Seiten zu verschiedenen Fragestellungen oder Themen umfassen, sodass Erzieher und Kinder diese nur ausfüllen oder bekleben müssen. Bedauerlicherweise sind diese nicht flexibel in der Seitengestaltung, da sie eine starre Struktur vorgeben.

Digitale Hilfsmittel

Einige Kita-Betreiber haben begonnen, spezielle Softwaretools einzuführen, um die Erstellung des Portfolios zu vereinfachen. Diese Tools helfen bei der Dateneingabe, dem Speichern und Teilen von Informationen sowie der Verfolgung des Fortschritts eines Kindes. Sie tragen Bezeichnungen wie Kinderbetreuungsmanagementsysteme oder Kinderbetreuungsprogramme.

Ein Großteil der Portfolio-Softwareprodukte und -Apps haben über die Erstellung eines Portfolios hinaus zusätzliche Funktionen: Sie bieten den Erziehern die Möglichkeit, Kinderprofile zu erstellen. Dazu gibt es vorgefertigte Aktivitätsvorlagen, Impulse und Fragen, deren Zweck es ist, Erzieher und Kinder zum Ausfüllen des Portfolios in der Kita anzuregen. Des Weiteren erstellen einige digitale Portfolio-Produkte Grafiken und Diagramme aus den eigepflegten Daten, sodass Erzieher eine Auswertung über einen längeren Zeitraum vornehmen und als Diagramm visualisieren können.

Ein nützliches Tool ist beispielsweise die Foxi-App. Diese Software bietet eine Plattform für das Erstellen und Verwalten von Portfolios für die Kinder der Kita. Die Anwendung enthält Funktionen wie Echtzeit-Updates über Kinderaktivitäten und Fortschritte sowie automatische Benachrichtigungen über wichtige Ereignisse im Leben des Kindes.

Letztlich bietet auch Microsoft OneNote eine großartige Lösung für das Erstellen von Portfolios in Kindergärten an. Mit diesem Tool können Pädagogen Notizen und Aktivitätslisten anlegen und sie in verschiedene Gruppierungen wie Alter oder Interessengebiete unterteilen. Außerdem kann jedes Kind sein eigenes Notizbuch erhalten, in dem er seine Fortschritte dokumentiert und speichert.

Was sind die Vorteile von digitalen Portfolios im Vergleich zu gedruckten Versionen?

Digitale Versionen des Portfolios sind auf dem Vormarsch und bieten tatsächlich viele Vorteile gegenüber dem traditionellen gedruckten Portfolios in den Kitas.

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Einfache Handhabung

Der erste Vorteil ist, dass digitale Portfolios problemlos aktualisiert werden können. Gedruckte Versionen müssen regelmäßig ausgetauscht werden, was zeitaufwendig und teuer sein kann. Mit digitalen Portfolios können Eltern jederzeit über den Fortschritt ihrer Kinder informiert werden und es ist kein Papier nötig, um die neuesten Fotos oder Berichte hinzuzufügen.

Größerer Fassungsvermögen

Ein weiterer Vorteil von digitalen Portfolios besteht darin, dass sie viel mehr Inhalte beinhalten können als gedruckte Versionen. Sie können Videos, Fotos, Dateien und Diashows enthalten, um ein vollständiges Bild des Fortschritts des Kindes zu vermitteln. Digitale Portfolios machen es auch einfacher, verschiedene Medien auszutauschen; so können Lehrer und Eltern E-Mails oder sogar Video-Anrufe über das Portfolio senden oder empfangen.

Bessere Datensicherheit

Schließlich bietet die digitale Version des Portfolios mehr Sicherheit als die gedruckte Version. Dies liegt daran, dass nur autorisierte Personen die digitalen Datensätze ansehen können. Zudem können dieses den Zugang mit einem Passwort sichern. Dadurch verhindern sie, dass Unbefugte Zugriff auf private Informationen bekommen.

Trotz dieser Vorteile, die auf der Hand liegen, überwiegt womöglich bei Eltern und Kindern der emotionale Wert, die Handhabung und die Haptik eines echten Portfolios aus Papper und Papier. Wenngleich er in der Umsetzung für die Erzieher mehr Arbeit erfordert, weniger Umfang fasst und keine professionellen Grafiken oder Auswertungen bereithält, so verbleibt er doch in vielen Fällen in den Erinnerungskisten und Bücherregalen vieler Menschen, die sich mit seiner Hilfe auch später an ihrer Kita-Zeit erinnern – die digitale, umfassende Version dürfte vielmehr im Laufe der Jahre im heute herrschenden Datenüberfluss untergehen.

Bildquellen

  • Pixabay @ jacqueline macou
  • Pexels @ Ann H, Pexels @ Mikhail Konetski
  • Pixabay @ Jan Kosmowski
  • Pixabay @ Hebi B.
  • Pexels @ Sir Lodi

Quellen

  • https://www.kita.de/wissen/portfolio-kindergarten/
  • https://www.herder.de/kiga-heute/fachbegriffe/portfolio/
  • https://www.pro-kita.com/padagogik/kindergarten/fuehren-sie-ein-portfolio-in-8-schritten-ein/
  • https://kitaportfolio.de/
  • https://www.erzieherin-ausbildung.de/praxis/fachpraktische-hilfe-leitfaeden/das-portfolio-im-kindergarten-entwicklungsdokumentation
  • https://www.element-i.de/magazin/portfolios-in-der-kita-bildungsbuch-statt-fotosammlung/
  • https://foxeducation.com/de/foxi-app-portfolio
  • https://www.capterra.ch/directory/30108/child-care/deployment-options/mac/software

4 Kommentare zu “Portfolios in der Kita: Impulse, Ideen und Nutzen”

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