Zurück zu Musikinstrumente

Saiteninstrumente


Saiteninstrumente sind unfassbar vielfältig und sehr beliebt. Kein Orchester kommt ohne sie aus, kaum ein Musikanfänger, der nicht mit dem Spielen der Gitarre oder der Geige liebäugelt. Saiteninstrumente sind sowohl im Aussehen als auch in der Spielweise recht unterschiedlich und faszinieren daher seit über 4.500 Jahren. Wie sie gespielt werden, worauf zu achten ist und welche Grundformen es gibt, dies lest ihr unter unserem ▶ Ratgeber zu den Saiteninstrumenten

Hersteller & Verlage:
Herstellungsland:
Artikel pro Seite:
40
70 100
1 bis 5 (von 5)
Produkte: 1 bis 5 (von 5)
Seiten:  1 

Aufbau der Saiteninstrumente


Saiteninstrumente werden auch als Chordophone bezeichnet, dessen begriffliche Übersetzung Saitenklinger heißt. Sie bestehen aus einem Klangkörper und unterschiedlich vielen Saiten, die jeweils an zwei Punkten aufgespannt sind. Es gibt Saiteninstrumente mit und ohne Griffbrett, zum Zupfen oder zum Streichen.

Saiteninstrumente als Zupfinstrumente ohne Griffbrett sind beispielsweise folgende:

  • Harfe
  • Lyra
  • Zither


Es gibt jedoch auch Saiteninstrumente als Zupfinstrumente mit Griffbrett:

  • Gitarre
  • Mandoline
  • Ukulele
  • Banjo


Zu den Saiteninstrumenten als Streichinstrumente mit Griffbrett zählen:

  • Geige
  • Cello
  • Kontrabass

Die Klassifizierung erfolgt also nicht nur aufgrund der Form der Saiteninstrumente, sondern auch in Bezug auf die Spielweise durch die Aufteilung in Zupf- und Streichinstrumente.

Abgesehen von der Klassifizierung in Saiteninstrumente mit und ohne Griff, als Zupf- oder Streichinstrumente, variieren sowohl Form, Größe als auch Gewicht des Klangkörpers und Länge der Saiten sehr stark untereinander.

Es gibt bei den Saiteninstrumenten eine große Bandbreite in der Anzahl und Länge der Saiten. Während eine Harfe 47 Saiten unterschiedlicher Länge aufweist, von 7 bis 150 cm, hat eine Gitarre 6 gleich lange Saiten, eine Ukulele 4. Auch der Klangkörper variiert in der Größe: Die Harfe weist eine Höhe von rund 180 Zentimetern mit fast 40 Kilogramm Gewicht, ein Kontrabass von gleicher Höhe wiegt rund 10 Kilogramm, eine Geige ist demgegenüber mit 45 cm Gesamtlänge und 500 Gramm ein Leichtgewicht.

Funktionsweise und Geschichte dieser Instrumente


Durch Zupfen, Streichen oder Klopfen der gespannten Saiten wird ihre Schwingungsenergie auf den Resonanzkörper übertragen. In diesem Klangkörper entsteht daraufhin der Schall.

Das Betätigen der Saiten erfolgt dabei auf zweierlei Weise: entweder in Form des Zupfens oder Schlagens durch die Finger und Fingerkuppen vorgenommen, oder die Saiten werden mit einem Bogen entlanggestrichen. Durch Herunterdrücken oder Zusammendrücken der Saiten mit den Fingern der anderen Hand an verschiedenen, genau vorgegebenen Stellen wird ihre Länge verkürzt, was eine Wirkung auf die Klanghöhe hat. Je kürzer die Saite, desto höher sind die entstehenden Töne.

Saiteninstrumente werden ja nach ihrer Art auf dem Schoß gehalten (Gitarre), unter dem Kinn geklemmt (Geige oder Cello), oder auf dem Boden gestellt und im Sitzen oder stehen gespielt (Kontrabass oder Harfe).

Geschichtlicher Umriss


Saiteninstrumente gibt es bereits über 4.500 Jahre – so zumindest lässt das älteste aufgefundene Instrument mit Saiten, eine Harfe; erahnen. Ebenfalls sehr alt und als einfachste Form eines Saiteninstrumentes bekannt ist der Musikbogen, ein an einem Holzbogen aufgespannte Saite. Durch das Einklemmen unter dem Kinn fungierte der Kopf als Resonanzkörper, während die Saite gezupft oder mit einem Stab gerieben wurde.

Auf einer Vase des 10. Jahrhunderts aus Armenien ist die vermutlich älteste Abbildung eines Streichinstrumentes gefunden worden: ein Spieler mit einem der Geige sehr ähnlichen Instrument. Ähnlich alte Abbildungen von Saiteninstrumenten, die an eine Zither erinnern, fand man auch in Indien.

Neuere Instrumente mit Saiten, die als Grundformen der heute uns bekannten Saiteninstrumente gelten, lassen sich in Europa des 10. Und 11. Jahrhunderts erstmals nachweisen – wie die Drehleier oder die Fidel und die Rebec, aus denen 400 Jahre später Violen und Gamben entstanden.

Die heutige Form der meisten europäischen Saiteninstrumente wurde im 18. Jahrhundert entwickelt und gebaut. Die Gitarre allerdings, einer der beliebtesten Saiteninstrumente, wurde in der heutigen Form erst Ende des 19. Jahrhunderts von Antonio de Torres konzipiert.

Saiteninstrumente in der musikalischen Früherziehung


Unter den Saiteninstrumenten sind besonders die Gitarren sehr beliebt. Bei älteren Kindern ab 10 Jahren punkten besonders die elektrischen Gitarren, da beliebte Popsongs und eine gewisse Lautstärke imitiert werden können. Unter den Zupfinstrumenten haben auch Ukulelen gute Chancen, große Beliebtheit zu erlangen, da sie klein sind, in sehr vielen Farben angeboten werden und auch einfacher als Gitarren zu erlernen sind. Nicht selten fangen Musikinteressenten mit einer Ukulele an und wechseln später zur Gitarre.

Eine besonders gelungene und rhythmusgebende Kombination ist jene aus Saiteninstrument als Zupfinstrument und Trommel. Dies ermöglicht einen ersten Einstieg in das gemeinsame Musizieren. Dies stellt für viele Anfänger einen besonderen Reiz dar und erhöht die Lernmotivation um ein Beträchtliches.

Es gibt jedoch auch klassische Saiteninstrumente als Streichinstrumente, die Anfänger zum Musizieren einladen und für den Zugang zur Tonwelt und der Notenwelt geeignet sind. Hierbei werden besonders Geige oder Cello von Eltern und Kindern bevorzugt.

Wichtig ist es für Musikanfänger, besonders in den Anfangsstunden, auch andere Instrumente zu testen, damit sie nachspüren können, ob die individuelle Tendenz eher zu den Blass-, Tasten- oder den Saiteninstrumenten geht. Erst ausgehend von einer solchen Vorauswahl kann eine vernünftige Entscheidung für ein Instrument getroffen werden.

Gitarren und andere Saiteninstrumente für Linkshänder


Es gibt sowohl Saiteninstrumente für Rechts- als auch für Linkshänder. Vonseiten der Beratungsstellen für linkshändige Menschen erfolgt die Empfehlung, für Linkshänder auch Linkshänderinstrumente als Saiteninstrument zu wählen. Vonseiten der Musiklehrer und Musikschulen vernimmt man hierbei zuweilen geteilte Meinungen.

Dahinter liegen gutgemeinte Gründe: Rechtshänderinstrumente sind immer in größerer Auswahl vorhanden, sind meist preiswerter und generell leichter zu besorgen. Dazu kann man Instrumente für Rechtshänder eher als Ausleihinstrumente vonseiten der Musikschule bekommen, wohingegen Instrumente für Linkshänder nicht oder nur sehr begrenzt vorhanden sind.

Dabei hängt die Entscheidung bei den teuren Saiteninstrumenten wie Geige, Cello oder Harfe eher vom Budget ab als beispielsweise bei der Gitarre. Lern- und Kindergitarren sind mit einem Preis von rund 100 bis 200 Euro verhältnismäßig erschwinglich und somit können Linkshänder getrost zu einem auf ihre angeborene Händigkeit passendes Instrument greifen. Für die anderen Instrumente gilt wohl die persönliche Entscheidung, die durch Beratungsstellen für Linkshänder untermauert werden können.

Was den Lernfortschritt anbelangt, gibt es folgenden wichtigen Hinweis: Da beim Lernen der Saiteninstrumente anfangs die Griffhand am stärksten gefordert wird, kommt es bei Linkshändern, deren Griffhand veranlagungsgemäß die „starke“ Hand ist, zu sehr schnellen Lernfortschritten. Sobald jedoch zusätzlich die Zupf- oder Bogenhand aktiviert wird, kommt es zu einer meist längerdauernden Lernstagnation, was eine größere Hürde bedeutet. Darauf sollten Lehrer und Gitarrenschüler gewappnet sein, um Enttäuschungen und Motivationstipps zu vermeiden und das Musizieren nicht aufzugeben.