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Vertretungsstunde


Vertretungsstunden stellen eine besondere Herausforderungen für Lehrerinnen und Lehrer dar: Die entsprechende Lehrkraft hatte womöglich noch nie mit der Klasse zu tun und wird oft in einem Fach gefordert, in welchem sie sich nicht auskennt. Aber es gibt Mittel und Wege, eine Vertretungsstunde so zu gestalten, dass sie zu einem Erfolgserlebnis wird - oder doch wenigstens kein übles Gefühl und totale Erschöpfung verursacht. Dazu findet sich hier viel hilfreicher Lesestoff.... ▶ zum Ratgeber Vertretungsstunden

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Eine Vertretungsstunde? O-oh!

Alle die, die heute vor der Klasse stehen, sind einst selbst als Pennäler zur Schule gegangen. Sie kennen die Situation aus eigener Erfahrung nur zu gut: Frau Meyer-Denzlin ist krank? Hurra! Die Klasse jubelt. Doch dann wird es keine Frei-, sondern eine Vertretungsstunde - welche Enttäuschung! Nicht gerade die beste Voraussetzung dafür, dass die folgenden fünfundvierzig oder gar neunzig Minuten konstruktiv verlaufen werden. Gut ist es dann, etwas im Ärmel zu haben, was die Klasse vielleicht, und im besten Fall natürlich positiv, überrascht. Aber wie? Was auf die Lehrkraft zukommt, erscheint unberechenbar. Schließlich spielt so vieles eine Rolle dabei, wie eine Vertretungsstunde abgehalten werden sollte:

  • das Alter der Klasse
  • das Fach
  • ob die Lehrkraft sich in dem Fach gut auskennt - oder überhaupt nicht
  • die Konzentrationsfähigkeit der Klasse nach einer Arbeit oder in der 6. Stunde: Was kann man noch von ihr verlangen, was mit ihr machen?
  • ob es eine fremde oder bekannte, eine schwierige oder einfache Klasse ist
  • die Stimmung, die der Lehrkraft entgegenschlägt

Selbstverständlich geht es durchaus auch darum, die Schüler einfach nur zu beschäftigen, denn Lehrkräfte müssen mit ihrer Energie haushalten und sollten sich in einer Vertretungsstunde nicht so aufreiben, dass der Rest des Tages gelaufen ist. Und doch sollte das angestrebte Ziel inhaltlich und pädagogisch relevant sein.

Dumm nur, dass man keine Zeit hatte, sich vorzubereiten. Also geht es darum, so paradox es klingt, dennoch vorbereitet zu sein, nicht punktgenau auf den anstehenden Stoff, aber auf die Situation im Allgemeinen und durchaus sogar auch auf das Fach! Es ist sehr nützlich, ein bewährtes Konzept zur Hand zu haben, besser noch mehrere, um flexibel zu sein. Etwas Unterhaltsames bieten zu können, das aber auch Wissen vermittelt und/oder vielleicht sogar den ein oder anderen neuen Impuls setzt. Spiele sind natürlich bei den Jüngeren sehr gut geeignet und immer beliebt. Bei den Älteren gibt es aber auch viele Möglichkeiten, um eine Vertretungsstunde zu einem konstruktiven Kompromiss zwischen Lehrkraft und Klasse zu machen - und sogar zu bedeutend mehr.

Vertretungsstunden fachbezogen

In unserem Sortiment befinden sich sowohl Bücher als auch äußerst praktische Karteikartenboxen. Viele davon legen den Schwerpunkt aufs Fachliche und richten Inhalte am Vertretungskontext aus. Kompetenz ist selbstverständlich immer von Vorteil. Weil sich aber kein Mensch überall gut auskennen kann, grenzen diese Bücher den Stoff nach Fächern und Altersgruppen ein, fassen Kernwissen zusammen und verbinden es mit Unterrichtskonzepten. Es gibt eine beträchtliche Auswahl ausgearbeiteter Unterrichtsstunden bezogen auf Alter und Fach. Auch Arbeitsblätter und Kopiervorlagen für Still-/Freiarbeit finden sich reichlich.

Pädagogik und Strategie für die Vertretungsstunde

Es gibt auch den weniger fachbezogenen und mehr pädagogisch ausgerichteten Ansatz: Auf welche Art und Weise kann man in einer Vertretungsstunde improvisieren, sodass alle etwas davon haben? Wie auf die Klasse zugehen? Liegt eventuell ein Test an, auf den die Klasse sich noch besser vorbereiten möchte? Was macht man dann mit denen, die den Stoff schon beherrschen, damit sie sich nicht langweilen und nicht zu stören beginnen? Hier kann man vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Man selbst ist mitunter gar nicht in der Lage, die Fachfragen zu beantworten. Also könnten doch genau die Schüler, die es bereits verstanden haben und aus fehlender Beschäftigung zu stören drohen, es vor der Klasse oder 1:1 erklären.

Weil die Lehrkraft sich nicht so sehr auf das Inhaltliche konzentrieren muss, könnte sie dafür die Situation nutzen, um etwas ganz Neues einzubringen: die Themen Kommunikation und Sozialkompetenz. Die Schüler kommen einmal in eine andere Situation als sonst, sind selbst die Erklärenden oder hören plötzlich einem der ihren zu. Da wird es interessant: Wie erklärt man so, dass die anderen es verstehen können, und ohne dass man selbst ungeduldig wird? Wie können die anderen die Hilfestellung entgegennehmen, ohne undankbar zu erscheinen, wenn sie es dennoch nicht verstehen und doch wieder Frust aufkommt? Wie bittet man um einen alternativen Erklärungsansatz, wie um mehr Geduld, wie lobt man, wie nimmt man Lob entgegen?

Die Vertretungsstunde als Gelegenheit

Nicht immer lässt es die Situation zu, aber Vertretungsstunden können also auch eine Gelegenheit darstellen, die sich sonst in der Schule so schnell nicht bietet. Als Vertretungskraft ist man wegen nicht ausreichender Fachkompetenz manchmal einfach nicht in der Lage, im Lehrplan voranzuschreiten. Deshalb steht plötzlich Zeit zur Verfügung, weil die Stunde gefüllt werden muss. Viele Schüler empfinden die Schule so, dass es dort nur um möglichst schnelle Wissensvermittlung geht. Sie können ausgerechnet in einer Vertretungsstunde die unschätzbar wertvolle Erfahrung machen, dass die Beschäftigung mit neuen Themen - sprich: das Lernen neuer Inhalte - ohne den üblichen Druck interessant und mit Spaß verbunden sein kann. In einer Vertretungsstunde können Fragen aufgeworfen werden, die die Schüler - zumindest manche - auch noch bis über die Schule hinaus beschäftigen werden. Wohlgemerkt handelt es sich nur um eine Chance. Oft ist die Lehrkraft einfach nur froh, wenn die Klasse einigermaßen ruhig bleibt. Und doch kann eine Vertretungsstunde einen viel besseren Verlauf nehmen als angenommen, wenn man das darin liegende Potenzial erkennt und es auf einen Versuch ankommen lässt.