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Selbst Büromöbel haben Vorläufer. Das erste Möbelstück, das speziell für eine schreibende Tätigkeit hergestellt wurde, war wahrscheinlich das Stehpult. Von dort aus beginnend ist leicht nachvollziehbar, wie die Entwicklung zu fortschrittlichen Büromöbeln wie zum Beispiel ergonomischen Hockern gehen konnte.

Zunächst war ein großflächiger Tisch praktischer als ein Stehpult. Schon war ein Stuhl hinzugekommen, weil man am flacheren Tisch sitzen musste. Bekam der Schreibtisch Schubladen, konnte man etwas darin verstauen. Reichte dieser Platz nicht, waren Schränke und Regale der nächste logische Schritt. Am Ende hatte sich ein Standard an Büroinventar entwickelt.

Der Weg zu den heutigen Büromöbeln

Früher machten Tätigkeiten, für die man Pulte und später Schreibtische benötigte, nur einen sehr kleinen Teil der Arbeitswelt aus. Der Großteil der Bevölkerung konnte weder lesen noch schreiben und verrichtete körperliche Arbeit, benötigte folglich auch nichts, was heutigen Büromöbeln auch nur entfernt entsprochen hätte.

Aber höhere Produktivität durch die Industrielle Revolution sorgte für mehr Wohlstand. Die - gebildete - Mittelschicht wuchs. Nicht zuletzt die soziale Bewegung, die sich gegen die schlimmen Lebensverhältnisse der industriellen Arbeiterschaft wandte, führte zu einer breiteren und besseren Schulbildung. Durch fortschreitende Automatisierung und Rationalisierung fielen Arbeitsplätze in der Fertigung weg. Sie wurden durch bürokratische Tätigkeiten ersetzt, denn der Umsatz gewaltiger Summen, die Existenz von Großbetrieben, die Zunahme steuerpflichtiger Arbeit und der Aufbau des Sozialstaats machten einen ungleich breiteren Verwaltungsapparat notwendig. Inzwischen hatten mehr Menschen als je zuvor die Schule durchlaufen, was sie zu Verwaltungstätigkeiten befähigte. Es gab erst Büros, dann Großraumbüros und zur Einrichtung derselben natürlich auch einen gewaltigen Bedarf an Büromöbeln. Somit war ein neuer spezialisierter Industriezweig entstanden.

Büromöbel heute

Im Laufe der Zeit begann man, Wert auf neue Aspekte zu legen. Diese spielen heute bei der Fertigung von Büromöbeln eine sehr große Rolle:

  • ansprechendes Design
  • besser durchdachte Praktikabilität
  • Kompatibilität zum Platzsparen und Anbauen
  • umweltfreundliche und ungefährliche Materialien
  • ergonomisches Design für gesünderes Arbeiten

Büromöbel bringt man in der Regel nicht mit Stil und Chic in Verbindung. Sie werden nun einmal als Arbeitsrequisiten gesehen. Diese Sicht täuscht darüber hinweg, dass es sehr schöne Tische, Stühle und Hocker gibt und dass ein ansprechendes Aussehen auch einen Wert besitzt.

Es gab wohl schon von Beginn an die Trennung zwischen rein zweckmäßigen Büromöbeln und solchen, die auch schön sein sollten. Man denke an die gewaltigen und teuren Schreibtische, die früher aristokratische Arbeitszimmer dominierten - aber auch zierten. Dagegen standen die Tische und Stühle, die gerade so ihren Zweck erfüllten.

Der Unterschied besteht auch heute noch, ist aber geschrumpft. Ein akzeptables Design wünscht man sich heutzutage auch in Großraumbüros. Zudem ist der gesundheitliche Anspruch gestiegen. Arbeitgeber haben nichts davon, wenn ihre Angestellten oft krank sind. Pendelhocker und andere ergonomische Büromöbel sind zwar noch nicht breiter Standard, aber sie sind immer häufiger zu sehen, wenn nicht am Arbeitsplatz dann zuhause im privaten Büro.