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Effektinstrumente


Die Effektinstrumente sind spannende, spontane, im Aufbau simple und leicht zugängliche Instrumente. Statt für Melodie, Rhythmus oder Akkorde, sind sie vielmehr für lautmalerische Begleitung, Atmosphäre oder als Warnsignal verantwortlich. Sie begleiten Theaterstücke, Bewegung, Tanz, Rituale oder die musikalische Früherziehung mit ihren trommelnden, klappernden, surrenden, pfeifenden oder rasselden Geräuschen. Um welche Instrumente es sich handelt und worin ihr Reiz liegt, lesen Sie unter dem Link zu unserem ▶ Ratgeber zu den Effektinstrumenten

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Was sind Effektinstrumente?


Als Effektinstrumente werden jene Musikinstrumente bezeichnet, die hauptsächlich für Klangeffekte Verwendung finden. Zu ihren Aufgaben gehören weder das Melodische noch das Tonale. Sie rufen klangliche Effekte hervor, die auch vor Dissonanzen oder einer hohen Lautstärke nicht zurückschrecken.

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Die Abgrenzung zu den Spielzeuginstrumenten und Lärminstrumenten ist fließend. Effektinstrumente gehören in die größere Gruppe der Perkussionsinstrumente, wie Gong, Chimes oder Rassel. Ebenfalls überschneiden sich die Funktionsweise, der Aufbau und auch die Geräuschart einiger Instrumente aus der Gruppe der Effektinstrumente mit der Gruppe der rhythmischen Instrumente, wenngleich letztere in der Regel beim Spiel Dissonanzen vermeiden und ein gewisses Rhythmusgefühl voraussetzen.

Beispiele für Effektinstrumente


Zu den Effektinstrumenten gehören:
  • Gong
  • Chimes
  • Rassel
  • Regenmacher
  • Meerestrommel
  • Hupe
  • Tröte
  • Trillerpfeife
  • Ratsche

Effektinstrumente sind mit den sogenannten Lärminstrumenten oder Spielzeuginstrumenten verwandt. Zu letzteren gehören Hupe, Martinstrompete, Ratsche, Tröte oder Trillerpfeife. Lärminstrumente benutzt man in der Regel als Warntöne, akustische Signale bei Mannschaftssport oder als Kommunikationssignal bei Jagdgesellschaften – also fast durchweg als Hilfsmittel in pragmatischen, alltäglichen Situationen. Die Nähe zu den Effektinstrumenten entsteht dadurch, dass Lärminstrumente auch als Untermalung und atmosphärische Unterstützung bei Ritualen oder volkstümlichen Bräuchen, bei Sportveranstaltungen oder der Militärmusik wiederzufinden sind – in diesen Situationen also eine zusätzliche Bedeutungsebene transportieren.

Effektinstrumente sind schon allein deshalb altersunabhängig sehr leicht zugänglich, weil sie im Aufbau einfach und in der Spielart keine Instruktion bedürfen. Man kann auf einem Effektinstrument nie falsch spielen. Sie erzeugen ihre Töne durch simple, meist intuitive Bewegungen, wie drehen, pusten oder schütteln.

Diesen Umständen ist zu verdanken, dass man mit etwas Phantasie aus normalen Haushaltsgegenständen, wie Töpfen, Löffel, Deckel, Effektinstrumente entstehen können.
Einfache Kinderinstrumente mit begrenzter oder fehlender tonaler Funktion werden ebenfalls zu den Effektinstrumenten oder Lärminstrumenten gezählt.

Der Regenmacher

Der Regenmacher ist das bekannteste Effektinstrument, dem zusätzlich eine Aura des magischen und rituellen anhaftet. Aus dem trockenen Norden Chiles stammend, transportiert der Regenmacher mit seinem Namen seine ursprüngliche Aufgabe. Diese Gefäßrassel bestand aus einem bis zu 150 cm langen, hohlen, trockenen Kaktus, der mit Rasselmaterial wie Kies oder Sand gefüllt war. Zeitgenössische Regenmacher bestehen meist aus Bambus oder Holz, aber auch aus Kunststoff. Sein Ton fasziniert aber nach wie vor mit seinem mystischen urtübmlichen Klang.

Über die Verwendung von Effektinstrumenten


Effektinstrumente kommen in vielen Situationen zum Einsatz:

  • in der musikalischen Früherziehung
  • bei Theaterstücken und Musiktheatern
  • bei Kinderorchestern
  • bei Lautgeschichten
  • bei Entspannungsübungen oder Phantasiereisen

Es gibt einige wenige Opern und Symphoniewerke, in denen Effektinstrumente eine Rolle spielen, so etwa bei einzelnen Stücken von Wagner und Tschaikowski. Ihr Einsatz ist auf großen Bühnen jedoch nur punktuell und nicht das Zentrum ihrer Verwendung.

Geräusche und Laute situativ verwenden


Gerade in der musikalischen Früherziehung, aber auch bei Phantasiereisen oder Bewegungsspielen, zählt der Fokus auf die Handlung, die akustische Unterstützung bedarf. So ist die Verwendung von Effektinstrumenten eine die sich auf Atmosphäre und ihre Wirkung konzentriert. Es geht häufig darum, Gehörtes nachzuahmen oder Gesehenes als Klangbild ausdrücken.

Ein Kind, das sich mit dem Regenmachen am Imitieren der Geräusche fallender Tropfen versucht, hört im Anschluss an dieser Erfahrung dem echten Regen viel aufmerksamer zu.
Gilt es, Wellen zu imitieren oder den schlagenden Donner einer Gewitternacht, so setzt dies voraus, dass man sich gedanklich in den Klang und die Stimmung solcher Naturschauspiele hineinversetzt.
Die Rushhour mittels Hupe und Trillerpfeife nachzuvertonen schwingt auch zurück auf die innere Gefühlswelt - man spürt (und spielt) dabei reale Hektiv.

Die Verwendung von Effektinstrumenten ist daher auch immer eine wertvolle Übung in Achtsamkeit, ein Spiel zwischen Phantasie und Umsetzung, eine kreative Erfassung der hörbaren Welt.