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Rhythmische Instrumente


Trommeln, Rasseln, Schellen - dies sind rhythmische Instrumente. Sie sind nicht tonal und melodisch anwendbar, sondern fungieren als Begleitinstrumente. Darüber hinaus liefern sie in Verbund mit Gymnastik, Bewegungstherapie oder Theater ein rhythmisches Leitmotiv: Sie steuern die Dynamik von Bewegungsabläufen, betonen eine bestimmte Atmosphäre, fördern die Sensomotorik und die nonverbale Kommunikation. Über die Faszination von Rhythmik und Rhythmikinstrumenten lesen Sie gerne in unserem ▶ Ratgeber zu den rhythmischen Instrumenten

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Die rhythmischen Instrumente


Das Wort Rhythmus stammt aus dem griechischen Wort „rhein“ und bedeutet Gleichmaß, regelmäßige Wiederholung, Strömung.

Rhythmische Instrumente geben den Takt vor oder begleiten Musikstücke durch prägnante wiederkehrende rhythmische Elemente. Zu den Rhythmusinstrumenten gehören:

  • Trommeln
  • Schellen
  • Kastagnetten
  • Triangel
  • Guiro
  • Shaker
  • Tamburine

Allesamt verbindet sie ihre Fähigkeit, durch kurze, aufeinanderfolgende Töne einen unterschiedlich schnellen Rhythmus vorzugeben oder begleitend zu einem Musikstück anzustimmen.

Zentrale Eigenschaften der Rhythmik


Die Definition von Rhythmik hat zwei Aspekte: In der Musiktheorie ist die Rhythmik die Lehre vom Rhythmus. Im pädagogischen Bereich bedeutet Rhythmik ein Erziehungsprinzip und ist nach H. Edleditsch eine Form der Persönlichkeitsbildung auf der Basis von Musik und Bewegung. Geübt werden dabei sowohl Achtsamkeit, Wahrnehmung, Fokus, Sensomotorik als auch die nonverbale Kommunikation.

Über die pädagogische Entdeckung der Rhythmik


Die Grundlagen der rhythmischen Erziehung wurden um die Wende des vorigen Jahrhunderts von Jaques-Dalcroze, einem Musikpädagogen in Genf, erstmalig detailliert und umfangreich entwickelt. Sein pädagogisches Konzept benannte er rhythmische Gymnastik. Diese beinhaltete die Umwandlung eines musikalischen Rhythmus‘ in synchrone körperliche Bewegung.

Jaques-Dalcroze war ein Pionier in der pädagogischen Auffassung von Rhythmik. Er sah in der Kombination rhythmischer Musik und Bewegung die Chance, tiefe Lernprozesse zu durchlaufen, die den Menschen in seiner Gesamtheit förderten. Seiner Überzeugung nach wurden durch rhythmische Instrumente, rhythmische Bewegung und rhythmische Sprache sowohl emotionale, soziale als auch kognitive Fähigkeiten angesprochen.

Diese sogenannte Rhythmusbewegung um 1900 holte den vergessenen Körper wieder in den Mittelpunkt und stellte somit einen Gegenpol zur damals verstärkt aufkommenden Industrialisierung und Mechanisierung dar.

In diesem historischen Zeitpunkt der zunehmenden Entfremdung vom physischen Körper wurden also Rhythmik und rhythmische Instrumente als Verbund zwischen Seele und Körper, Emotion und Verstand, Spannung und Entspannung entdeckt.

Hand in Hand mit diesem neuartigen und pädagogisch sehr ergiebigen Gerüstes von rhythmisch-musikalischer Verbindung mit dem menschlichen Körper bekamen auch die rhythmischen Instrumente ihren wichtigen Platz in diesem pädagogischen Konzept.

Im Laufe der letzten über 100 Jahre erfuhr die rhythmische Erziehung viele Wandlungen. Teils reformierte es die Musiktheater- und Tanztheaterwelt, teils flossen die Impulse in die pädagogische musikalische Frühbildung, die heute noch rhythmische Instrumente als Elementarinstrumente verwendet.

Empfehlungen für die Arbeit mit rhythmischen Instrumenten


Rhythmische Instrumente können entweder einzeln als Katalysator für Bewegung- oder Tanzabläufe verwendet werden, als atmosphärischer Begleitton oder als Hintergrundinstrument für ein musikalisches Stück.


In Gruppen von Kleinkindern oder Schulkindern wird empfohlen, die rhythmischen Instrumente zuallererst vorzubereiten, indem beispielsweise aus Stabspielen nicht benötigte Stäbe entfernt werden. Anschließend sollten die Instrumente im Raum verteilt, dabei ähnliche gruppiert werden.
Nun dürfen sich die Kinder über die Verwendungsart informieren und im freien Spiel ausprobieren. Es ist dabei zu empfehlen, dass Tonabfolgen verbalisiert, also mitgesprochen werden und der Rhythmus ebenfalls mit passenden Wörtern benannt wird.

Anschließend sollte das Musikstück in kleinen Einheiten geteilt und an die einzelnen Kinder oder Gruppen vergeben werden. Es ist sinnvoll, das Musikstück nach festen Kriterien aufzusplitten – entweder nach Instrumenten, nach Motiven oder formal entsprechend dem chronologischen Ablauf des Stückes.

Bevor erste Versuche des Zusammenspiels unternommen werden, sollten gemeinsame Zeichen besprochen und geübt werden, der Rhythmus und eine eventuelle Melodie als „Luftspiel“ gezeigt und Pausen durch Luftschläge geübt werden.